Soli-Erklärungen

Gruppe streit_wagen, organisiert im Bündnis antifaschistischer Strukturen Hessen (B.A.S.H.)

Das Havanna8 ist uns in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen. Neben dem sehr geschätzten Kneipenbetrieb haben wir auch einige, uns in guter Erinnerung gebliebene Veranstaltungen, als Gruppe in den Räumlichkeiten des Havanna8 durchgeführt. Als Beispiele zu nennen wären etwa Vorträge zum NSU-Komplex von NSU-Watch Hessen und der Kein Schlussstrich-Kampagne, zu TTIP & seinen Kritiker*innen sowie zum Antisemitismus im Campact-Magazin und bei Matin Luther.

Für uns ist klar: Marburg braucht einen Raum wie das Havanna8! Save the H8 for another day(s)!

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Die Linke. Kreisverband Marburg Biedenkopf

Hands off HavannaAcht – Marburger Linke unterstützt das Kneipenkollektiv gegen Entmietung

Die Marburger Linke, die sich grundsätzlich hinter bedrohte alternative Projekte stellt,  erklärt sich mit dem HavannaAcht, das durch eine Verdoppelung der Miete zur Aufgabe gezwungen werden soll, solidarisch.

Das HavannaAcht ist seit Jahrzehnten fester und unverzichtbarer Bestandteil der Marburger linksalternativen Szene und verkörpert somit einen bedeutenden und aktiven Teil der Marburger Stadtgesellschaft. Man kann der linksalternativen Szene positiv, neutral oder kritisch gegenüberstehen, aber man muss anerkennen, dass Marburg einen Teil seiner kulturellen Identität verliert, sollte dieser Raum verloren gehen. Auch wenn das Verhältnis zum Kneipenkollektiv nicht immer frei von Widersprüchen gewesen ist, unterstützt die Marburger Linke das HavannaAcht.

Keinen Steinwurf vom HavannaAcht entfernt sind Gentrifizierungsprozesse – wie in der gesamten Stadt – seit langem sichtbar. Am wohl augenscheinlichsten ist dies durch die Verdrängung kleiner lokaler Betriebe aus der Oberstadt zu beobachten. Es scheint ganz so, als müssten sich die letzten verbliebenen linksalternativen Kollektive bei jenen einreihen, die, wie bereits das sog. »Biegeneck« am Rudolphsplatz, verdrängt worden sind. Aber auch außerhalb Marburgs wiederholen sich diese Probleme und schleichenden Enteignungen: Die scheinbar privatrechtliche Problematik in Form massiver Mieterhöhungen und versuchter Verdrängung, mit denen sich die Kollektivist*innen konfrontiert sehen, haben ihre politische Entsprechung in den bundesweit stattfindenden neoliberalen Gentrifizierungsprozessen.

Der Gedanke schleicht sich ein, dass der Verdrängungsversuch im Kontext der Hamburger Proteste beim G7-Gipfel letzten Sommer und des darauffolgenden konservativen Angriffes auf linke Strukturen zu sehen ist. Eine Einschränkung dieser kollektivistischen Strukturen zieht gefährliche gesamtgesellschaftliche Konsequenzen nach sich: In Zeiten rückwärtsgewandter politischer Ambitionen, dem Erstarken einer rechtspopulistischen Partei im Bund und nicht zuletzt vor dem Hintergrund der im Oktober anstehenden Landtagswahlen mitsamt dem wohl zu erwartenden Einzug der AfD, ist es fatal, der Marburger linksalternativen Szene einen Teil ihrer Existenz absprechen zu wollen. Wer dies vor dem Hintergrund bestehender gesellschaftspolitischer Gräben in der Stadt und darüber hinaus öffentlich gutheißt oder stillschweigend befördert, ist mitverantwortlich für den weiteren Wandel der (Stadt-)Gesellschaft.

Vor diesem doch sehr politischem Hintergrund verdient das HavannaAcht in seinem Abwehrkampf unsere volle Solidarität.

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Bettenhaus Marburg

Solidarität mit dem HavannaAcht!

Als letzter öffentlicher linker Raum ist das HavannaAcht essentiell für das studentische Leben in Marburg. Von vielen Bewohner*innen des Bettenhauses wird das HavannaAcht oft und gerne genutzt, ob um sich Vorträge anzuschauen, sich mit Freund*innen zu treffen oder auch mal allein ein Bierchen an der Theke zu trinken. Ob nun als Rückzugsort oder als Raum zum Austausch genutzt, dass dieser Raum nun durch Gentrifizierung bedroht ist und seine Existenz damit auf der Kippe steht, erschreckt uns sehr. Gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Rechtsrucks ist ein Ort wie das HavannaAcht besonders erhaltenswert. Wo sonst sollten sich Menschen treffen und vernetzen, um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen? Das Bettenhaus als Studierendenwohnheim sieht sich dieser Aufgabe allein nicht gewachsen. Das Bettenhaus erklärt sich daher solidarisch mit dem HavannaAcht und fordert: Hände weg von linken Strukturen!

Marburg bleibt rot!

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Radio Unerhört Marburg

“Solidarität mit dem Havanna 8! Als einer der wenigen verbliebenen linken Orte ist nun auch das Havanna 8 akut bedroht.

Wir, das freie Radio Unerhört Marburg, haben schon eine lange Verbindung zum Havanna 8 und solidarisieren uns ausdrücklich mit der Kneipe! Schon oft waren wir für interessante Veranstaltungen dort und haben auch die ein oder andere aufgenommen und bei uns ausgestrahlt.

Aber auch unsere hübschen Radiojutebeutel und RUMbuddeln, sowie weitere Radio-Give-aways haben wir über das Havanna 8 unter die Leute bringen können. Letztlich haben auch schon so einige Radioplena in dieser feinen Kneipe geendet. Das Havanna 8 ist somit für uns ein wichtiger Ort linker Öffentlichkeit, Infrastruktur und letztlich auch einer alternativen emanzipatorischen Kultur.

Für uns ist klar: Das Havanna 8 muss bleiben! Schluss mit den Angriffen auf linke Projekte! Her mit vielen neuen und alten Freiräumen!”

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Marburg

Das Havanna8 muss bleiben!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Marburg solidarisieren sich mit dem Kneipenkollektiv Havanna8!

Seit Jahrzehnten ist das H8 ein wichtiger sozialer Freiraum, ein herausragendes Beispiel für das Funktionieren alternativer solidarischer Wirtschaftsmodelle und eine kulturelle Institution antifaschistischer, kritischer und feministischer politischer Bildungsarbeit in Marburg.

Nun besteht die Gefahr, dass das H8 der Gentrifizierung in der Marburger Oberstadt um Opfer fällt. Den Kampf gegen diese Verdrängung und allgemein im Zusammenhang mit wachsenden Gentrifizierungstendenzen in Marburg und darüber hinaus, wollen wir politisch unterstützen!

Wir erleben auch und gerade im Marburger Stadtzentrum zunehmend, dass Immobilien und damit der Wohnraum für viele Menschen und der Geschäftsraum vieler Einzelhändler*innen und Gastronom*innen zum Renditeobjekt verkommt und zu Mietsteigerungen führt, die ganze Existenzen und Lebensentwürfe gefährdet. Diese Entwicklung wollen wir aufhalten und das Havanna8-Kollektiv in seinen Bemühungen unterstützen, denn linke Freiräume und alternatives Wirtschaften gehören für uns zu Marburg wie die Lahn!

Darum: #savetheh8!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Marburg

Stadtverband & Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung

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Bündnis gegen Antisemitismus Marburg

Wir vom “Bündnis gegen Antisemitismus Marburg” rufen dazu auf, die von der Schließung bedrohte linke Kneipe “Havanna 8” in Marburg im Konflikt und bei der Suche nach einer tragfähigen Problemlösung tatkräftig zu unterstützen. An Orten wie dem Havanna 8 können innerhalb eines der Aufklärung verpflichteten Konsens Parties, Diskussionen, Veranstaltungen und intellektueller Austausch stattfinden. Zu diesem Konsens gehört im Besonderen, dass das Havanna 8 schon lange intensiv gegen (linken) Antisemitismus informiert, und dabei ausdrücklich das Selbstverteidigungsrecht Israels mit einschließt. Solche Orte sind für die politische Arbeit an einer besseren Gesellschaft unverzichtbar.

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Die Gemüse Kombüse (Küche für Alle Marburg)

#DasHavanna8bleibt !

Als wir hörten, mit welch unverschämten Forderungen (Verdopplung der Miete), das H8-Kollektiv aus seiner Kneipe gedrängt werden sollte, war uns klar, dass dies nur gegen uns und nicht mit uns passieren wird. Wir als Gemüse Kombüse sagen Nein zur schleichenden Gentrifizierung in Marburg und zur Verdrängung von linken, alternativ wirtschaftenden,
antifaschistischen Freiräumen. Wir werden auch in Zukunft unser Feierabendbier im H8 zu uns nehmen.

Daher Hände weg vom Havanna Acht .

In Solidarität
Die Gemüse Kombüse (Küche für Alle Marburg)

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GRÜNE JUGEND Marburg-Biedenkopf

Solidarität mit dem Havanna Acht!
Linke Freiräume und alternatives Wirtschaften dürfen nicht der Gentrifizierung zum Opfer fallen! Das H8 muss bleiben!

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Stressmob Marburg

Überall werden autonome Zentren bedroht oder geschlossen, weil Sie von Gentrifizierung, Stadtpolitik und/ oder rechten Angriffen betroffen sind. Auch das Havanna 8 braucht nun eure Solidarität.

Unterstützt die Kollektivist*innen und solidarisiert euch mit dem letzten Kneipenkollektiv Marburgs!

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AStA Marburg

+++ Solidarität mit den von Verdrängung betroffenen linksalternativen Räumen! +++

Die Student*innenschaft der Philipps-Universität Marburg erklärt sich solidarisch mit allen in der Stadt akut bedrohten alternativen Projekten, namentlich dem HavannaAcht und dem Wagenplatz GeisX wie auch mit den im Haus am Plan 3 angesiedelten Initiativen.

Die Student*innenschaft sieht die privatrechtlichen Problemstellungen in Form von zu hoher Miete und damit einhergehender Verdrängung, mit denen sich die Kollektivist*innen des HavannaAcht und Initiativen im Haus am Plan 3 konfrontiert sehen, als eine Folge der jahrzentelangen neoliberalen städtischen
Kommunalpolitik.

Die Bewohner*innen des Wagenplatzes GleisX, deren Flächennutzungsvertrag gekündigt wurde, sind ebenfalls Betroffene dieser Doktrin. Denn im WIderspruch zum mehrheitlichen Bedürfnis der Stadt-Bewohner*innen wird die Innenstadt zu einem Ort des Konsums, nicht des gesellschaftlichen Aufenthaltes und Lebens umgebaut. Auch den Umstand, dass sich kleine lokale Läden nicht mehr halten können, sondern zunehmend von Filialen größerer Unternehmen verdrängt werden, sieht die Student*innenschaft als Folge fehlgeleiteter Politik, welche die Interessen des Großkapitals bevorzugt behandelt.

Die Student*innenschaft fordert die aktive Einmischung des Magistrats in die Gespräche um diese Räumlichkeiten und sieht diesen als Mit-Verantwortlichen der Wohnraummisere und der räumlichen Not dieser Projekte.


Der Vorstand des Allgemeinen Student*innenausschusses wird sich aktiv in die Gespräche um die räumliche Situation der Kollektive einbringen.

Nein zu Verdrängung! Nein zu Gentrifizierung! Nein zur Exklusivität im marburger Stadtbild!

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2ter Solidaritäts-Text vom Studierendenparlament

Solidarität mit dem Havanna8 – Solidarität im Kampf gegen Gentrifizierung

Beschlussvorschlag: Das 53. Student*innenparlament solidarisiert sich mit dem Kneipenkollektiv Havanna8 in ihrer aktuell schwierigen und existenzbedrohenden Situation aufgrund des Verkaufs ihrer Ladenfläche und des dazugehörigen Hauses.

Die Student*innenschaft unterstützt das Havanna8 im Kampf gegen Gentrifizierung, einem Problem, das mittlerweile auch in Marburg und dort insbesondere im Stadtzentrum, verstärkt wahrgenommen wird. Außerdem bekräftigt die Student*innenschaft ihre Unterstützung für linke Freiräume und die, gerade auch im H8 geleistete, antifaschistische, feministische und gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Transfeindlichkeit sowie Antisemitismus gerichtete Bildungsarbeit.
Begründung:

Seit einigen Monaten steht es fest: Das Havanna8, eine seit Jahrzehnten existierende, feste Größe in der Kneipenszene Marburgs, nicht zuletzt für Student*innen, und einer der bedeutendsten linken Freiräume in unserer Stadt, bangt um seine Existenz. Durch den Verkauf des Hauses am Lahntor, in welchem sich die Kneipe befindet, und die daraus resultierende Verdopplung ihrer Pacht, wirksam im kommenden Jahr, ist das H8-Kneipenkolletiv gezwungen ein neues Quartier zu suchen oder, im schlimmsten Fall, gänzlich zu schließen. Daher sollte die verfasste Student*innenschaft der PhilippsUniversität das Kneipenkollektiv Havanna8 in ihren Bemühungen gegen Gentrifizierung und die Verdrängung von Mieter*innen und Gewerbetreibenden aus ihren Wohnungen und Geschäften zu mobilisieren, nach Kräften unterstützen.

Nicht zuletzt auch aufgrund des Umstands, dass die Ereignisse um das H8 leider kein Einzelfall in Marburg darstellen, wie die horrenden Mietpreise, besonders in der Innenstadt, seit Jahren zeigen. Die gravierenden Folgen dieser Entwicklung, besonders auch für die Student*innen der Philipps-Universität sind unübersehbar.

Gerade deswegen muss sich das Student*innenparlament in aller Entschiedenheit gegen Mietsteigerungen, Verdrängung und das Verkommen von Wohnraum zu Renditeobjekten positionieren.

CampusGrün Marburg – Grüne Hochschulgruppe

sds.dielinke Marburg

Fachschaftspower

Juso-Hochschulgruppe Marburg

Mensaristische Einheitspartei

LHG – Liberale Hochschulgruppe Marburg

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Die Falken Marburg

Das Havanna 8 soll weg? Das ist für uns undenkbar!

Hiermit wollen wir deutlich machen, dass Solidarität mit dem
Lieblingskneipenkollektiv „Havanna 8“ selbstverständlich sein sollte.

Antirassismus, Antifaschismus und das Streben nach einer besseren
Gesellschaft haben bei unserem bundesweit organisierten Jugendverband
eine lange Tradition. Bis heute sind Lokalitäten und politische Akteure,
welche sich klar gegen Rassismus, Sexismus und gegen die Zusammenarbeit
mit rechtsextremen Kräften positionieren, neuen Nazis ein Dorn im Auge.
Wir fordern die Stadtpolitik dazu auf, nach ihrem weltoffenen Bild und
ihrer oft erfolgten Stellungnahme gegen Neue Rechte zu handeln und das
Havanna 8 als einen der wichtigsten Orte für Antirassismus in Marburg
anzuerkennen und zu unterstützen.

Als Bildungsverband sind kritische Vortragsreihen, Lesekreise und
Arbeitsgruppen Felder unserer politischen Arbeit, bei denen wir immer
wieder die Räumlichkeiten des Havanna 8 nutzen. Linke Räume sind überall
in Bedrängnis. Neben Kürzungen sozialer Einrichtungen werden die
Möglichkeiten für soziale, emanzipatorische Bildungsarbeit immer
schlechter. Das können und wollen wir so nicht hinnehmen.

Wir wünschen uns ein breiteres Interesse der Stadtbewohner/innen,
ehrliche Kooperationbereitschaft der Lokalpolitik und den alten oder
ggf. neuen Vermietungsgesellschaften.

Agitate, Educate, Organize – Das Havanna bleibt!

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Autonomes Schwulenreferate im AStA Marburg

Verlautbarung der Mitgliederversammlung des Autonomen Schwulenreferates

Das Autonome Schwulenreferat solidarisiert sich mit dem durch Gentrifizierung bedrohten HavannaAcht!

Seit langer Zeit ist das HavannaAcht nicht nur für einzelne Plenumsmitglieder ein Ort des privaten Rückzugs, das Kollektiv war auch mehr als nur einmal helfende Hand und ist sowohl als Bündnispartnerin als auch Veranstaltungsort für uns nicht aus der politischen Landschaft Marburgs wegzudenken.

Zudem markiert das HavannaAcht dezidiert einen Raum, in dem sich schwule und bisexuelle Studenten ohne Angst oder Zurückhaltung bewegen können. Als einem der wenigen Räume dieser Art in Marburg ist uns das Weiterbestehen und die Unterstützung des Kollektivs eine Herzensangelegenheit, da es nicht zuletzt unserer Community Raum ohne Ausgrenzung bietet.

Der Verdrängung linker Räume, die sich dezidiert gegen Homo- und Trans*negativität stark machen, muss entschieden entgegen getreten werden! Das HavannaAcht muss bleiben!

Die Mitgliederversammlung des Autonomen Schwulenreferates im AStA Marburg

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Autonomes FrauenLesbenReferat Marburg

Das AFLR solidarisiert sich entschlossen mit dem Havanna 8 und fordert: Hände weg von unseren Räumen!

Das Havanna 8 ist akut bedroht. Einer der letzten linken, emanzipatorischen und kollektiv gestalteten Räume in Marburg ist unmittelbar gefährdet.
Es ist klar: kollektives Arbeiten ist die Bedrohung, für die kapitalistische Verwertungslogik, da es sich ihr nicht anpasst.

Wir vom Autonomen FrauenLesben Referat finden aber vor allem aus feministischer Perspektive, dass diese Kneipe ein wichtiger Ort ist. Das Havanna wird zum wichtigen Ort für viele Menschen, durch die allmonatige lad_iez* night, die als FLTI- Kneipe zu ungestörtem Tanz und Kneipenvergnügen einlädt. Und es macht die Welt an jedem Abend ein bisschen besser, durch die explizite emanzipatorische Politik.

Solidarität mit dem Havanna 8! Das Havanna 8 bleibt!

Marburg ist ein Ort, der trotz tolerantem Image wenig Räume für tatsächliches Leben jenseits des heteronormativen Patriarchats gibt. Es gibt keine Lesbenkneipen, kein queeres Café, kein Frauenzentrum. Mit dem Havanna 8 würde eine der wenigen Strukturen wegbrechen, in denen es möglich ist, diesen Raum zu schaffen. Einen Raum als Ort zum Pläne schmieden, die feministische Revolution zu planen und sich gegenseitig zu supporten, wenn alles mal wieder scheiße ist.

Feminismus heißt umfassende Herrschaftskritik. Kritik an Gentrifizierung, an einer Stadt, die nur noch für einige wenige zugänglich ist.
Prozesse wie diese sind einzuordnen in einen umfassenden gesellschaftlichen Rechtsruck, die Marginalisierung linken Widerstands und der Versuch gesellschaftliche Alternativentwürfe zu beschränken.

Es ist nicht alles perfekt und das Havanna 8 ist kein diskriminierungsfreier Raum, das ist in dieser Gesellschaftlich nicht möglich. Aber es gibt aktives Bestreben das zu verändern. Und damit solidarisieren wir uns!
Kneipenkultur ist Teil dieser Stadt, schafft dadurch aber auch Platz für Burschis und Männlichkeits- rituale.

Deshalb sagen wir FrauenLesben:
TAKE BACK THE NIGHTS! HAVANNA 8 BLEIBT!

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Lisa:2

Solidarität mit dem Havanna 8!

Ein Marburg ohne das Havanna 8 – für uns unvorstellbar! Als linke Szenekneipe stellt das Havanna einen der wenigen öffentlichen Orte in dieser Stadt dar, in denen eine emanzipatorische Praxis angestrebt und betrieben wird.

Die Kneipe dient für uns als ein Ort des Rückzugs, der Vernetzung, der Wissensweitergabe, der Entspannung und des Hedonismus. Die Kneipe ist aufgrund der geringen Anzahl an linken Räumen in Marburg ebenfalls ein wichtiger Veranstaltungsort, welchen wir selbst als Gruppe schon häufig genutzt haben. Wir wollen unsere Stadt nach unseren Wünschen gestalten und nicht danach, wie es durch die kapitalistische Verwertungslogik erzwungen wird.

Anstatt dass uns unsere Räume genommen werden, die wie das Havanna von Gentrifizierung bedroht sind, brauchen wir mehr kollektive Räume, in denen ein Hauch der Freiheit des Kommunismus und des Feminismus zu spüren sind.

Wir fordern den Erhalt linker Freiräume! Wenn sie uns genommen werden, leisten wir Widerstand!

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MC Kuhle Wampe Marburg

Gestern, heute und auch morgen: Den Kapitalismus unter den Tisch saufen – das Havanna 8 muss bleiben!

Das „rote Marburg“: Es soll immer noch Menschen geben, die seinetwegen hierher kommen, meist als Studierende. Realistisch betrachtet steckt heute in der Rede vom roten Marburg wohl eine ordentliche Portion Mythos. Leider! Dennoch gibt es nach wie vor (und sicher ausgeprägter als in anderen Städten dieser Größe) eine lebendige linke Szene. Wir, der 1989 gegründete Motorradclub Kuhle Wampe Marburg verstehen uns als Teil der Marburger Linken. In der Zeit seines Bestehens hat der MC Kuhle Wampe zahlreiche Veränderungen innerhalb der Szene mitbekommen; hat engagierte Menschen, politische Gruppen und Initiativen kommen und gehen sehen. Doch es gibt auch Konstanten in unserer lokalen Linken. Diese waren gefühlt immer da und wir können und wollen uns Marburg nicht ohne sie vorstellen. Eine solche „Institution“ der Szene ist die Kollektivkneipe Havanna 8 – der wir hiermit in einer für sie existenziellen Situation unsere Solidarität aussprechen wollen!

Bereits seit 1985 besteht das Havanna 8 in Marburg. Es ist eine Kneipe und doch viel mehr als das. Man kann dort tun, was Menschen eben üblicherweise in einer Kneipe tun: trinken, feiern, kickern, lachen, tanzen, quatschen usw. Das H8 ist zugleich aber auch Treffpunkt, Ort diverser politischer Veranstaltungen und linker Mobilisierung. Hier werden Informationen ausgetauscht, Bündnisse und Strategien gegen Nazis und andere Menschenfeind*innen entwickelt. Als Kollektiv ist es ein gelebtes Beispiel für eine alternative Organisationsform von Arbeit. Der Anspruch, ein diskriminierungsfreier Raum sein zu wollen, wird nicht nur behauptet, sondern auch in der Praxis ernsthaft verfolgt. Das Havanna 8 ist die einzige Kneipe in Marburg, die konsequent

antifaschistisch, antikapitalistisch und linksradikal-feministisch ausgerichtet ist. Entsprechend ist der Kneipenbetrieb nicht auf Profit ausgerichtet. Die Preise sind möglichst moderat gehalten und es gibt keinen Zwang, viel oder überhaupt etwas zu konsumieren. Man kann sich außerdem bei einem Besuch des H8 stets sicher sein, einen Kneipenabend zu verbringen, der nicht gestört wird durch Idiot*innen, wie beispielsweise Burschenschafter, fahnenwedelnde Deutschlandfans oder Karnevalist*innen, die sexistischen Mist grölen. Dies sind einige Punkte, die das Havanna 8 (für uns) ausmachen; es gibt ganz sicher noch zahlreiche mehr.

Und all das wollen wir nicht missen! Wir brauchen, wir wollen solche Orte! In ihnen steckt ein Stück Hoffnung und Zukunft: Ein Stück der künftigen solidarischen Gesellschaft, für die die Linke kämpft – aller Differenzen zum Trotz. Wir sollten nicht buckeln vor Immobilieneigentümer*innen und städtischen Entscheidungsträger*innen, um für den Erhalt unserer Räume zu betteln. Wir sollten selbstbewusst sagen: „Sie müssen bleiben!“. Die Linke ist ein bedeutender Teil dieser Stadt und linke Orte wie das Havanna 8 sind wiederum ein bedeutender Teil unseres Lebens. Deshalb gilt es sie zu verteidigen! Lasst uns also gemeinsam Widerstand leisten und für ein Marburg kämpfen, welches nicht bis in die letzte Nische durchkommerzialisiert ist. Ein Marburg, in dem es weiterhin linke Freiräume gibt, in denen versucht wird, Solidarität und Gleichberechtigung schon jetzt zu leben – inmitten des kapitalistischen Systems.
Havanna 8 bleibt!
Solidarität mit den Kollektivist*innen!
Linke Freiräume verteidigen – in Marburg und überall!

MC Kuhle Wampe Marburg, im Juni 2018

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Offenes Antifa-Treffen Marburg

Havanna 8 bleibt!

Das Havanna 8 ist für Marburg ein wichtiger Ort, da es die einzige linksradikale Kneipe und eine der letzten öffentlich zugänglichen linken Räume in Marburg ist. Es ist ein Freiraum, in dem Diskriminierungen aller Art keinen Platz haben. Darüber hinaus ist es für uns der zentrale Ort, an dem unsere politische Arbeit stattfindet. In diesem Raum haben wir die Möglichkeit bekommen, unser wöchentliches Plenum abzuhalten. Ebenso wird uns der Raum zur Verfügung gestellt, um außeruniversitäre politische Vorträge zu veranstalten, Soli-Partys zu feiern oder auch nur um beispielsweise Transpis zu malen. Somit ist es nicht nur ein Ort der Politisierung, sondern es werden antifaschistische Strukturen aktiv unterstützt, was bei der derzeitigen autoritären Formierung der Gesellschaft unabdingbar ist. Antifaschismus ist hier keine leere Worthülse, Antifaschismus wird im Havanna 8 gelebt! Deshalb macht es uns wütend, dass dieser Raum durch Gentrifiziernug bedroht ist!

Hände weg von unseren Strukturen!

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LiFa03 (Linke Fachschaft des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften)

Das Havanna Acht muss bleiben

Gentrifizierung ist auch in Marburg ein Prozess, der seit Jahren über steigende Mieten Menschen und Einrichtungen verdrängt. Das Havanna 8 konnte diesem Vorgang lange widerstehen. Während seiner 33-jährigen Existenz ist es zu einem festen Bestandteil der Marburg Stadtgesellschaft geworden.
Das Havanna 8 bietet einen Raum in dem Menschen hierarchie- und diskiminierungsärmer zusammenkommen können als an vielen anderen Orten. Für viele politische und „anpolitisierte“ Menschen bietet das Havanna 8 einen ersten Anlaufspunkt um neue Menschen kennenzulernen.

Gruppen und Initiativen, die außerhalb der Universität politische Arbeit machen, haben im Havanna 8 einen festen Platz. Es ist ein Ort der politischen Bildung. Regelmäßig finden hier Vorträge und andere Veranstaltungen statt, die sich mit sonst wenig berücksichtigten Themen auseinandersetzen. Gerade in einer Universitätsstadt wie Marburg dürfen sich politische Bildung und politische Arbeit nicht auf Hörsäle begrenzen.

Die Universitätsstadt Marburg brüstet sich immer wieder eine linksalternative, tolerante Stadt zu sein. Mit der Marburger-Schule ist man besonders stolz auf eine vermeintlich kritische Tradition in der Lehre.
Eines der wenigen Kollektive in Marburg, das dem Anspruch an emanzipatorische Kritik und Praxis tatsächlich gerecht wird, droht nun der Gentrifizierung zum Opfer zu fallen. Das muss mit allen Mitteln verhindert werden.

SaveTheH8!

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Hackspace Marburg

Wir, der Marburger Hackspace, unterstützen das Havanna8!

Nun räumungsbedroht ist das Havanna8 seit Langem ein wichtiger Baustein des Marburger Kulturlebens, den auch wir gerne nutzen sowie in Zukunft nutzen wollen. Das H8 ist für das kulturelle und alternative Leben in Marburg mehr als nur eine Kneipe, die nun der Gentrifizierung geopfert werden soll.

Das Kollektiv bietet sowohl politisch bildende Veranstaltungen als auch einen Raum zur eigenen Weiterentwicklung und politischen Teilhabe.

Deswegen fordern wir, der Hackspace Marburg, dass das Havanna8 wie auch seine erschwinglichen Kneipenpreise erhalten bleiben.

[HSMR]”

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ana*m

Seit über 30 Jahren befindet sich in Marburg, gegenüber des Alten Universitätsgebäudes in einem kleinen denkmalgeschützten Fachwerkhaus die linksradikal-feministische Kneipe (vgl. Selbstverständnis des Havanna Acht) Havanna Acht. In dem dunklen Kneipenraum hat schon so manch eine marburger Zecke ihre Abende verbracht. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Das Gebäude des Havanna Acht wurde verkauft und der neue Vermieter hat den Mietvertrag gekündigt.

Warum die Schließung des H8 für die anarchistische Bewegung in Marburg ein Einschnitt wäre, soll in dieser Soli-Erklärung, die sich vorallem an Anarchist*innen aus anderen Städten, aber auch an alle anderen solidarischen Menschen richtet, dargelegt werden. Denn obwohl das Havanna Acht sich nicht explizit als anarchistisch versteht bzw. bezeichnet, lebt es doch anarchistische Praxis. Vorallem zwei Faktoren stechen dabei heraus: der Anarchosyndikalismus und der Anarchafeminismus.

Zunächst zum Anarchosyndikalismus. Das Havanna ist nicht gewerkschaftlich organisiert. Von den Verbindungen zur FAU, die es einmal gegeben haben soll, bleibt heute nur ein Plakat hinterm Tresen: „Keine(r) braucht Chefs!“ Doch eben dieser anarchosyndikalistische Grundsatz wird im H8 gelebt. Die Kneipe wird kollektiv geführt; es gibt weder Angestellte noch Chef*innen. Gearbeitet wird „selbstbestimmt und bedürfnisorientiert“, so das Selbstverständnis (ebd.). Auf Solidarität unter den Arbeitenden wird hier viel Wert gelegt und wer sie fragt, wird hören, dass das Arbeitsklima im Havanna Acht um ein Vielfaches angenehmer ist, als in jedem Lohnarbeitsverhältnis. In dieser Praxis sieht sich das Kollektiv als explizit antikapitalistisch (vgl. ebd.).

Als Anarchafeminist*innen ist uns natürlich der feministische und antidiskriminatorische Anspruch des Havanna besonders wichtig. Wer hier grenzüberschreitend handelt wird des Raumes verwiesen. Das gibt es in anderen Kneipen in Marburg, wo vorallem Sexismus eine Alltäglichkeit ist, in der Konsequenz nicht. Natürlich kann es in einer auf Ungleichheit basierenden Gesellschaft keinen komplett diskriminierungsfreien Raum geben. Dennoch: Ein Freiraum wie das Havanna Acht ist in Marburg einzigartig und sollte es schließen müssen, gäbe es hier keinen mehr. Gerade in Zeiten des zunehmenden Rechtsrucks, in denen vermehrt farbentragende Burschis durch die Innenstadt ziehen, ist ein solcher Raum unverzichtbar.

Zu guter Letzt ist das Havanna Acht für die anarchistische Bewegung, wie für die anderen Teile der radikalen Linken, ein wichtiger Treffpunkt. Nicht nur ist die Kneipe ein wunderschöner Ort, um die abendliche Mate oder das abendliche Bier zu konsumieren, sondern ist das Kollektiv auch stets bereit, emanzipatorischen Veranstaltungen einen Raum zu bieten. So haben auch von unseren bisher vier öffentlichen Veranstaltunngen drei im Havanna Acht stattgefunden (Vorträge Was ist Anarcha-Feminismus mit about:fem, unterstützt vom AFLRAntisemit, das geht nicht unter Menschen mit Jürgen Mümken und Auf nach Buchholz! mit Pro Choice Sachsen).

Zusammengefasst würde, sollte das Havanna Acht dicht machen müssen, ein Ort der herrschaftsarmen Organisierung, ein feministischer Freiraum und ein politischer Treffpunkt verloren gehen. Das fänden wir extre, schade und deshalb sprechen wir dem Kollektiv unsere volle Solidarität aus und werden es bei seinem Kampf um seinen Raum so gut wir können unterstützen. Wir fordern unsere Genoss*innen, Mitverschwörer*innen und Freund*innen in allen Städten auf, es uns nach Möglichkeit gleichzutun. Weitere Infos dazu, was passiert und wie ihr helfen könnt findet ihr unter savetheH8.noblogs.org.

Das Havanna Acht bleibt, sonst wird’s ungemühtlich!

ana*m

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SDAJ-Marburg

– Solidarität mit dem Havanna 8 – Gegen den Mietpreiswahnsinn!

Wir als Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) Marburg erklären uns solidarisch mit dem Havanna 8. Ob es um Familien, Studierende, kleine Gewerbetreibende oder selbstverwaltete Kultur- und Freizeiteinrichtungen geht: Sie alle sind zunehmend auch in Marburg von Gentrifizierung betroffen, also steigenden Mietpreise, die ganze Stadtviertel für ‚Normalverdiener‘ unerschwinglich machen. Trotz Beteuerungen von Seiten der Stadt, man investiere in ‚sozialverträglichen‘ (Wohnungs-)Bau steigen die Mietpreise weiter. Der Fall Havanna 8 ist nicht der erste, in dem sich die Mieter & Mieterinnen über Nacht mit einem neuen Besitzer konfrontiert sehen, der die Mietpreise im absurden Ausmaß erhöht. Wie so oft erweisen sich die Versprechen der Politik, man wolle nun doch endlich was gegen diesen Trend unternehmen (Stichwort: Mietpreisbremse usw.), als Papiertiger. Jetzt heißt es zusammenstehen! Der Kampf um das Havanna 8 muss geführt werden als Teil eines Kampfes gegen die steigenden Mieten im Allgemeinen! Nur gemeinsam, in einem starken Bündnis aller Betroffenen und Solidarischen wird es uns gelingen dem etwas entgegenzusetzen!

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Hilfskraftinitiative Marburg

 

Das HavannaAcht ist ein Kneipenkollektiv in Marburg, welches seit 1985 existiert. Es ist das einzige Kneipenkollektiv in der näheren Umgebung. Wichtig ist hierbei, dass das HavannaAcht viel mehr ist als eine Kneipe. Im Juli 2017 wurde das Gebäude, in welchem sich das HavannaAcht befindet, an die Luigs Real Estate weiterverkauft (weitere Infos unter: https://savetheh8.noblogs.org/)

Als H8 Besucher*innen kennen wir das Kneipenkollektiv und schätzen es einen alternativen Austausch- und Vernetzungsort in der Marburger Innenstadt zu haben. Daher unterstützten wir eure Erklärung. Leider sind wir derzeit nur zu viert und haben daher keine Kapazitäten eine eigene Soli-Erklärung zu schreiben. Wir stehen jedoch hinter dem HavannaAcht und sprechen unsere Solidarität aus. Wir werden die Erklärung sowie den Link zum Blog über unsere Verteiler schicken und dazu auffordern, sich auch solidarisch zu erklären.

Wir wünschen euch viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ihr schafft das! Das Havanna8 bleibt!

Solidarische Grüße
die Hilfskraftinitiative Marburg