Pressemitteilungen

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Für Interviews könnt ihr uns gerne anschreiben!

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Inzwischen haben die meisten bestimmt von der Situation um das Havanna8 gehört: Unser Haus wurde seit Sommer letzten Jahres dreimal verkauft und unser Mietverhältnis wurde zum 01.04.2019 aufgekündigt.

Wir haben uns in den letzten Monaten Gedanken gemacht wie es mit unserer Kneipe weiter gehen kann und wir sind an dem Punkt angelangt an dem wir sagen müssen:

Eine Zukunft in der jetzigen Räumlichkeit ist aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen!

Einerseits brauchen wir einen neuen Raum für unser Kneipenkollektiv, auf der anderen Seite braucht Marburg endlich einen selbstverwalteten Ort in dem linke Projekte und Menschen ihre Ideen umsetzen können. Das Havanna8 begreift sich als eine der kulturellen Nischen in Marburg und hat entsprechend in der Vergangenheit versucht so ein Ort zu sein an dem dies teilweise möglich war, allerdings auch immer nur begrenzt!

Marburg braucht ein weiteres selbstverwaltetes Kulturzentrum und wir möchten uns als solches etablieren!

Dies können und wollen wir nicht alleine schaffen und wollen deswegen ein Bündnis aus verschiedensten Marburger Gruppen, Initiativen, Parteien, Kulturträger*innen und Einzelpersonen ins Leben rufen, um dieses Projekt gemeinsam zu verwirklichen.

Hierfür fanden bereits zwei Bündnistreffen statt, das nächste Bündnistreffen findet am 14.12.2018 statt, um 18 Uhr geht’s los.

Wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Treffen!

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!!!Erneuter Angriff auf das HavannaAcht!!!

(1)

Nachdem die Kneipe in der Nacht vom 11. auf den 12. April um 2:00 Uhr geschlossen worden war, versuchten sechs Personen sich gewaltsam Zutritt in das HavannaAcht zu verschaffen, indem sie gegen Fenster und Tür hämmerten.

Als eine Kollektiv-Person ihnen sagte, dass die Kneipe pünktlich zu Ladenschluss zugemacht wurde, versuchten diese ihn bei einer Diskussion zu überreden doch die Tür aufzumachen. Da die Kollektiv-Person schon früh bemerkte, dass dies keine normale „Bitte gib mir doch noch ein Bier“-Situation war und die Personengruppe auf ihn einen bedrohlichen Eindruck machte, brach er nach kurzer Zeit das Gespräch ab, schaltete das Licht aus und verschloss die zweite Flurtür. Dies führte dazu, dass die sechs Personen draußen anfingen immer wieder mit voller Kraft gegen die Außentür zu treten und gegen die Fensterscheiben zu schlagen, welche nur nicht unter der Wucht zerbrachen, da diese aus Plexiglas bestanden. Auch solidarische Anwohner*innen bemerkten von Anfang an die Bedrohlichkeit der Situation und forderten die Angreifer*innen auf zu gehen. Nach ein paar Minuten verschwanden die sechs Personen. Die wenigen Personen in der Kneipe konnten durch solidarisch herbeieilende Menschen sicher nach Hause gebracht werden.

Der zweite Angriff ereignete sich genau eine Stunde später. Solidarische Anwohner*innen über der Kneipe erwachten durch einen lauten Knall. Sie sahen aus dem Fenster heraus drei Personen, welche der Gruppe vom vorangegangenen Angriff angehörten. Diese versuchten, den metallenen Aufsteller des HavannaAchts als Rammbock verwendend, die Kneipentür aufzubrechen. Als sie dies nach ein paar weiteren Schlägen nicht erreichten, rannten die Angreifer*innen in Richtung Oberstadt davon. Einer von ihnen brüllte dabei lauthals „Sektion Hessen“.

Aufgrund der Lichtverhältnisse und der vergitterten Außentür der Kneipe konnten die Angreifer*innen nicht genau einer bekannten Personengruppe zugeordnet werden. Aus unserer Perspektive spricht dieser Angriff aber für sich und muss im Kontext der Naziangriffe der letzten Jahre gesehen werden.

Wären die Angreifer*innen nur 10 Sekunden früher da gewesen, so hätte die Kneipentür noch offengestanden.

Dies war ein geplanter Angriff und reiht sich ein in die Auseinandersetzungen mit rechten Akteur*innen, die seit der Veröffentlichung unserer Kampagne zum Erhalt des HavannaAchts geschahen.

 

(1) Hintergrund des Stickers: Dieser wurde schon 2015 überall in Marburg verklebt und ruft zu Gewalt gegen uns (auch wenn unser Name falsch geschrieben wurde) und andere linke lokale Kollektive auf. Dass dieser Aufruf nicht nur verbunden mit leeren Worten waren, zeigte sich auch an den Angriffen, die danach folgten.